Hellwach ! – Übermüdung hat oft fatale Folgen
3-monatige Unfallanalyse läst aufhorchen.
Im Rahmen einer dreimonatigen bundesweiten Unfallanalyse wurden schwere Lkw-Unfälle, die sich auf unseren Bundesautobahnen ereigneten, untersucht.
Ein Kriterium der Untersuchungen waren die sogenannten ´verhaltensbezogenen` Ursachen in bezug auf Übermüdung der Fahrer*innen, die in Unfälle verwickelt waren.
Bei 19 Prozent der insgesamt 219 im Untersuchungszeitraum registrierten Unfälle wurde „Übermüdung“ als Unfallursache angegeben. Die anteilig meisten Unfälle ereigneten sich in den Nachmittagsstunden zwischen 14 und 17 Uhr.
Alleine auf der A3 in Bayern kam es im Erhebungszeitraum zu mindestens vier schweren Unfällen, bei denen Lastwagenfahrer am Stauende nicht rechtzeitig oder gar nicht reagierten. Übermüdungsunfälle sind auch durch ein Abkommen von der Fahrbahn gekennzeichnet, häufig auch auf Bundes- und Landesstraßen.
Und da wird die Deutsche Presse-Agentur DPA in ihrem Bericht noch deutlicher:
Auffahrende Lastwagen machen ein Fünftel aller schweren Lkw-Unfälle aus und sind für 30 Prozent der dabei Getöteten verantwortlich. Vor allem, wenn das auffahrende Fahrzeug ein Lkw ist. Wenn ein Lkw ungebremst in ein Stauende rast, hat das allerdings auch oft für den Lkw-Fahrer schwerste Folgen: Im Jahr 2020 starben trotz eines pandemiebedingten Rückgangs der Unfalltoten um 10,4 Prozent bei Auffahrunfällen 48 Lkw-Fahrer – so viel wie nie zuvor.
Und das sind die Internas, was Fahrer selbst sagen:
Viele Kollegen sind abgelenkt. Sie spielen während der Fahrt mit dem Handy oder lesen Bücher. Fahrer haben auf der Amatur einen Laptop stehen und schauen Filme. Das ist Wahnsinn! „Das sind in meinen Augen Vollidioten“, sagt ein anderer Fahrer.
Und:
Lkw-Fahrer stehen oft unter massivem Zeitdruck. Innerhalb ihrer engen Zeitfenster ist oftmals nicht viel Spielraum für Staus oder Verzögerungen. Sind sie ihn Verzug, versuchen sie auf Kosten ihrer eigenen Sicherheit die Zeit wieder aufzuholen und verstoßen deshalb gegen Lenk- und Ruhezeitvorschriften.
Und nicht zuletzt:
Manche Fahrer unterschtzten ihre eigenen Fähigkeiten und verzichten gerne auf vorgeschriebene oder im/am Fahrzeug vorhandene Sicherheitssysteme. Beispielsweise müssen Lkw über 8 Tonnen – Neuzulassung ab 2015 – im Einsatzgebiet der EU mit einem Notbremsassistenten ausgerüstet sein.
Und das sagt Lasiportal:
Müdigkeit am Steuer gehört zu den häufigsten Unfallursachen, denn Übermüdung beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit ähnlich stark wie Alkohol. Deshalb ist es wichtig, dass Fahrer Müdigkeit rechtzeitig wahrzunehmen und entsprechend reagieren.
>> Lebensgefährlich – Müdigkeit am Steuer
Quelle: ADAC, 80 686 München
>> Bekämpfung Sekundenschlaf
Quelle: 3G Kompetenzzentrum, 36 041 Fulda