Ladungsdiebstähle nehmen zu
POLIZEI warnt vor Planenschlitzer und gibt wichtige Ratschläge
Organisierte Tätergruppen gehen Transportfahrzeuge an und entwenden Ladung. Das geschieht gezielt und oft nach vorheriger Auskundschaftung von Örtlichkeiten, Fahrzeugen sowie Art und Wert der geladenen Güter.
Vor diesem Hintergrund refertierte Kriminalhauptkommissar Christoph Auth, der im PP Osthessen für Kriminalprävention zuständig ist, beim Fernfahrerstammtisch in Kirchheim an der A 7.
Eingangs machte der Referent anhand eindrucksvoller Zahlen deutlich, dass dieser organisierten Kriminalität von allen Seiten ( Transporteure, Lkw-Fahrer, Polizei, Bürger als Beobachter ) besondere Bedeutung beizumessen ist. Während im Jahr 2013 im Bereich des PP Osthessen insgesamt 75 Transporter aufgebrochen und bestohlen wurden, waren es 2015 nahezu doppelt so viele, nämlich 145 Fälle.
Diese Zahlen rufen alle Verantwortlichen auf, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit und die Prävention aktiv zu werden.
Empfehlung an die Unternehmer, Transporteure, Versender:
interne Betriebsabläufe genau festlegen und überwachen
- zuverlässige Vertragspartner bei Fremdvergaben
- genaue Prüfung der Frachtpapiere
- das Personal sorgfältig auswählen
- bei Transport hochwertiger Ladung ggfs. Begleitpersonal einsetzen
Darüber hinaus stellt sich aktuell immer häufiger die Frage der Sicherheitstechnik im und am Transportfahrzeug:
- Einbau von Alarmanlagen/Einrichtungen
- Einsatz massiver Bordwände oder von Rahmenelementen
Weiterhin gab KHK Auth wichtige Hinweise und Verhaltensregeln an die Fahrer:
- Fahrzeuge nicht unbeaufsichtigt abstellen
- erkennbare Routinestrecken vermeiden (wenn möglich bei entsprechend hochwertigem Transportgut)
- keine Anhalter mitnehmen
- besondere Vorsicht bei Kontakt mit fremden Personen; eher gänzlich vermeiden
- Fahrzeug mit Ladung bei Fahrtantritt überprüfen, Aufmerksamkeit und Kontrolle ist wichtig
- wichtige Rufnummern bereithalten
- verdächtige Wahrnehmungen sofort an die Polizei melden
Sollte es zu einem Diebstahl/Überfall kommen – in Anwesenheit des Fahrers:
- keine Gegenwehr leisten, eigene Gesundheit und Leben gehen vor; auch der Einsatz von Reizgas wird nicht von der Polizei empfohlen
- möglichst präzise Täterbeschreibung einprägen, ebenso Fahrzeugbeschreibung der Täter und deren Fluchtrichtung
Bekanntermaßen nutzen Diebe leicht erkennbare Schwachstellen aus, um schnell und gezielt an die Beute zu kommen. Mit den Erkenntnissen der Polizei und den Hinweisen an die Spediteure und an die Fahrer soll von den Firmen und von dem Personal Schaden abgewendet und den Tätern ihr Vorgehen erschwert werden. Da gilt der Grundsatz: Prävention (Vorbeugung) geht vor Repression (Verfolgung).
Abschließender Kommentar von Lasiportal:
Ladungsdiebstähle verhindern ist auch eine Form von Ladungssicherung !
>>Fernfahrerstammtisch der Hess. Polizei
Quelle: Polizei Hessen
>> Planenschlitzer im Visier der Polizei
Quelle: Lasiportal
>> Frachtdiebstahl: So können Sie vorbeugen
Quelle: Springer Fachmedien, München