Ladungssicherungsprodukte mangelhaft
Der Fachverband Seile und Anschlagmittel e.V. (FSA) warnt vor Käufen von Ladungssicherungsprodukten über die chinesische Onlineplattform Temu.
Düsseldorf – Der FSA kaufte zu Testzwecken über den Online-Marktplatz Temu Zurrgurrte sowie Schlaufenbänder ein und unterzog die Ladungssicherungsprodukte einer Prüfung. Das Ergebnis der Produktprüfung war mangelhaft.
Der chinesische Onlinemarktplatz Temu fällt durch ihre aggressive Werbung sowie scheinbar günstige Angebote, Gratisversand und Rabatte im Netz auf. Diesen verlockenden Angeboten wollte der Verband durch Testkäufe nachgehen und prüfte die erworbenen Zurrgurte und Schlaufenbänder, ob sie den europäischen Sicherheitsstands entsprechen. Dabei wurden erhebliche Risiken und gravierende Sicherheitsmängel festgestellt, wie der FSA in seiner Pressemeldung mitteilt.
Bei den Zurrgurten stellte der Verband folgende Mängel fest:
- Eine deutliche Unterfestigkeit der Systeme im direkten Zug.
- Eine Verformung und das Versagen von Bauteilen, z. B. sind die Profilhaken bereits vor Erreichen der zulässigen Zugkraft (Lashing Capacity, LC) aufgebogen (siehe Bild 1) und der Sperrschieber hat sich im Handhebeltest unzulässig verformt (siehe Bild 2).
- Das unzulässige Anbringen der CE-Kennzeichnung.
- Die Missachtung der Kennzeichnungsvorschriften auf den Etiketten.
Die Prüfung der Schlaufenbänder brachten nachstehende Beanstandungen ans Tageslicht:
- Das dramatische Unterschreiten der erforderlichen Bruchkraft: Ist 3,2–3,6 t vs. Soll 14,0 t (laut Bestellbestätigung eines 2 t-Schlaufenbandes)
- Eine fehlerhafte bzw. keine Kennzeichnung der zugehörigen maximalen Arbeitslast (Working Load Limit, WLL) (siehe Bild 3).
- Eine falsche Farbcodierung des Bandes entgegen der angegebenen DIN EN 1492-1 (siehe Bild 4).
Fazit des FSA:
Der Fachverband weist ausdrücklich darauf hin, dass der Kauf von solchen Produkten mit ganz erheblichen Risiken für Leib und Leben der Anwender verbunden ist. Die Qualitätssicherung und die Einhaltung europäischer Standards waren bei den gekauften Produkten nicht gewährleistet. Die festgestellten Mängel können zu schwerwiegenden Sicherheitsproblemen bei der Anwendung führen. Das Problem ist, dass die technischen Mängel mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.
Der Fachverband hat inzwischen die Bezirksregierung Düsseldorf als Marktüberwachungsbehörde eingeschaltet und fordert Temu sowie andere Onlineplattformen für Billigprodukte auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sicherzustellen, dass die angebotenen Produkte den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen. Gleichzeitig ruft er die Politik dazu auf, den Import unsicherer Produkte stärker zu regulieren und Verbraucher besser zu schützen.
Quelle: FSA-Verband Pressemitteilung