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Ladungssicherung: VDI RiLi oder DIN EN 12 195-1:2011-06

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat auf nationaler Ebene Normen zur Ladungssicherung erarbeitet

NORMEN gelten als Maß, Richtschnur; sie haben keine Gesetzeskraft mit den entsprechenden Sanktionen.

Was ist Sachstand – wie geht es weiter ?

Es gilt in Fachkreisen als unstrittig,  dass die neue DIN EN 12 195-1  (Euro-Norm) im Vergleich zu den in Deutschland geschaffenen VDI-Richtlinien 2700ff sowie den Vorgängerversionen der EN 12 195-1 (alte Fassung) einen deutlichen Rückschritt bedeutet, insbesondere zum Stand der Technik (Ausfluss auch aus § 22 StVO). Damit ist das Sicherheitsniveau von zuvor nicht erreicht.

Demnach kann die alte Norm trotz ihrer Ungültigkeit noch als Bewertungsgrundlage herangezogen werden, und die neue Norm ist zur Anwendung nicht zwingend vorgeschrieben.

Selbst die EU-Kommission macht deutlich, dass nationale Vorschriften nicht „automatisch“ außer Kraft gesetzt sind. Und das auch nach dem Grundsatz: Nationale Vorschriften können durch internationale Richtlinien nicht überstimmt werden.

Also – Deutschlands Vorbehalte gegen die EU-Norm lauten:
Zur Wahrung des in Deutschland allgemein anerkannten Sicherheitsniveaus zur Ladungssicherung werden zur neuen DIN-EN 12 195-1:2011-06 einige Hinweise gegeben:

  • ein höherwertiges als das in DIN EN 12 195-1:2011-06 beschriebene Sicherheitsniveau kann jederzeit angewendet werden;
  • die nationalen Vorschriften, Regelwerke und Verordnungen sind zu beachten, welche durchaus ein höheres Sicherheitsniveau voraussetzen können.

Und jetzt –
Neu auch die Anerkennung der DIN EN 12195 im ADR,
(ADR 2013, Unterabschnitt 7.5.7.1. – „Die Vorschriften dieses Unterabschnitts gelten als erfüllt,
wenn die Ladung gemäß der Norm EN 12 195.1:2010 gesichert ist“)
Neu auch die Anerkennung der DIN EN 12195 durch BAG und die Bundesländer –
mit Ausnahme von Hessen.

Fazit von Lasiportal:
Der internationale Güterverkehr /Transitverkehr wird sich zur Erfüllung seiner Ladungssicherungspflicht auf die Umsetzung der DIN EN 12 195-1: 2011-6 berufen. Im innerdeutschen Transport wird die VDI 2700 weiterhin oberste Priorität haben.

Abzuwarten bleibt, wie die Rechtsprechung auf diese Rechtslage reagiert; Gerichtsurteile werden u.U. eine Richtung vorgeben, an der sich die Transportbranche orientieren kann.

Auch wenn die DIN EN – neu – nach nahezu 10 Jahren vorrangig als NORM anerkannt und zugrunde gelegt wird, so gilt doch weiterhin bei Kontrollen der Grundsatz:
„Es wird nicht kontrolliert, ob die Norm eingehalten ist, sondern ob die Ladung verkehrssicher gesichert ist. Die §§ 22 und 23 StVO sind in Deutschland immer noch die Grundlage“.

>> Ladungssicherung – DIN EN 12 195
Quelle: Lasiportal-Berater Rolf-Peter ECKHOFF, 56 242 Selters

 

 

Verein Deutscher Ingenieure begrüßt Entscheidung, Ladungssicherungskontrollen weiterhin auf Basis VDI 2700 ff. durchzuführen.
Stand: September 2015

Der VDI empfiehlt das Kompendium Ladungssicherung

Der VDI empfiehlt das Kompendium Ladungssicherung

Seit über 35 Jahren setzt sich der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) aktiv für dieLadungssicherung auf Straßenfahrzeugen ein.

Die Richtlinienreihe VDI 2700 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen“ist dabei anerkanntes Grundlagenwerk. Die einzelnen Richtlinien werden bei verkehrspolizeilichen Überwachungsmaßnahmen, aber auch als Entscheidungshilfe bei Streitfällen vor Gericht herangezogen. In komprimierter Form ist ab sofort das „Kompendium Ladungssicherung“ erhältlich.

Der VDI begrüßt ausdrücklich, dass die Bundesländer auch weiterhin die Sicherheitsanforderungen nach VDI 2700 ff. für die Kontrollpraxis der Polizei einfordern. Nach der kürzlich harmonisierten Norm DIN EN 12195-1:2011 gab es Verunsicherung darüber, welche Norm zukünftig gültig sein soll.

Der Beschluss der Landesinnenministerien der Bundesländer, wie bishereinheitlich auf Basis der Richtlinienreihe VDI 2700 zu kontrollieren, sorgt nun für Klarheit. Auch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat das Bundesamt für Güterkraftverkehr (BAG) angewiesen, weiterhin die Kontrollen auf Basis der VDI 2700 ff. durchzuführen.

Das neue Kompendium gibt eine Hilfestellung für alle, die sich beruflich mit der Ladungssicherung befassen bzw. befassen müssen. Komplexe physikalische Zusammenhänge werden allgemeinverständlich und mit Umsetzungshilfen wiedergegeben.

Will man noch tiefer in die Materie einsteigen, sind die entsprechenden VDI-Richtlinien und Normen der richtige Wegweiser. In mittlerweile 19 Folgeblättern der Richtlinie hat die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (VDI-GPL) zudem spezielle Ladungssicherungs-Lösungen sowie Ausbildungs- und Qualitätsmanagement-Hilfen veröffentlicht.

Seit 1. August ist auch ein neuer Entwurf der VDI 2700 Blatt 2  zur Berechnung von Sicherungskräften erhältlich. Die Richtlinie gilt für Stückguttransport auf Lastkraftwagen und Anhängefahrzeugen im Straßenverkehr und enthält eine prinzipielle Darstellung, mit welchen Kräften bei bestimmten Fahrbedingungen zu rechnen ist und wie diese Kräfte auf die Zurrmittel einwirken.

Die dort beschriebenen Methoden der Verzurrung decken die meisten Ladungssicherungsmethoden für Stückgüter ab. Die Ausgabe 2002-11 des Blatts 2 bleibt zunächst gültig. Die Einspruchsfrist zu dem neuen Entwurf endet am 31. Januar 2012.

Das „Kompendium Ladungssicherung – Praxislösungen nach VDI 2700 ff.“ ist ab sofort zum Preis von 29,80 Euro beim Beuth Verlag in Berlin (Tel. 030 / 26 01 – 22 60) erhältlich.  VDI 2700 Blatt 2 ist seit 1. August als Entwurf zum Preis von 62,20 Euro beim Beuth Verlag in deutscher Sprache zu bekommen.

Info aktuell zu diesem Thema – Stand 12/2020:  Im Januar 2021 kommt eine überarbeitete Version zur DIN EN 12 195-1 auf den Markt (bei BEUTH-Verlag schon angekündigt)

Weitere Infos zu dieser Thematik gibt’s im Lasiportal:

Ladungssicherungskontrollen weiter nach alter VDI 2700 ff.-Norm

Ladungssicherungskontrollen weiter nach alter VDI 2700 ff.-Norm

>> Ladungssicherung: Kontrolle weiter nach alter Norm

>> VDI-Richtlinie 2700 ff: VDI-Handbuch Ladungssicherung (Lasi-ABC)

 

 

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