Unfallgefahr durch Wildwechsel
Wildwechsel beschreibt das Verhalten von Wildtieren, die vorwiegend in der
Morgen- und Abenddämmerung die Straße überqueren.
Vor allem im Herbst und im Frühjahr kommt es vermehrt zu Wildwechsel, weil die Tiere auf Nahrungssuche sind.
>> 5-Kurztipps-Schutz-vor-Wildunfaellen pdf
Quelle: © VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR; www.polizei-dein-partner.de
Zusammenstöße verhindern und Lebensräume schützen
Unfall mit einem Wildtier
In Deutschland kommt es durchschnittlich alle zwei Minuten zu einem Unfall mit einem Wildtier. Im Jahr 2015 meldeten insgesamt 236.000 PKW-Fahrer einen Unfall mit einem Wildtier. Damit sind die Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren stark angestiegen.
Es gibt klare Regeln dafür, wie man sich als Autofahrer verhalten soll, wenn man sich einem Waldgebiet mit erhöhtem Wildwechsel nähert. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren einige Präventionsansätze entwickelt, die die Gefahren von Wildwechsel und die hohen Unfallzahlen künftig verringern sollen.
Nachstehend finden sie einen Berichtsauszug aus dem Präventionsportal der Polizei. Die Originaltexte finden sie jeweils über die unten stehenden Links auch zu download (pdf):
Wann überqueren Wildtiere die Straße?
Durch den Wildwechsel werden Waldgebiete und auch Übergangsbereiche zwischen Waldrändern und Feldern zu gefährlichen Unfallstellen.
Hier warnt das Verkehrsschild Nummer 142, auf dem ein springender Rehbock abgebildet ist.
Für Autofahrer bedeutet das: Geschwindigkeit reduzieren und Aufmerksamkeit erhöhen. Je schneller man fährt,
desto gefährlicher wird ein Wildunfall – auch für die Personen im Fahrzeug. Schon bei einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern
wirkt ein Aufprall mit einem 60 Kilogramm schweren Wildschwein wie der Zusammenstoß mit einem 3,5 Tonnen schweren Nashorn.
Keine Ausweichmanöver riskieren
Um entdeckte Tiere durch das Licht nicht zu blenden, sollte man das Fernlicht abblenden und seine Geschwindigkeit so reduzieren,
dass man jederzeit anhalten kann.
Durch das Betätigen der Hupe kann man die Tiere wieder zurück in den Wald scheuchen. „Beobachtet man aus weiter Entfernung einen Wildwechsel über die Straße, denken viele Autofahrer nicht daran, dass Nachzügler folgen können.
Sie bremsen nicht weiter oder beschleunigen sogar wieder, was zu noch schwereren Unfällen führen kann. Für den Fall, dass ein Aufprall nicht mehr verhindert werden kann, wird von riskanten Ausweichmanövern abgeraten.
Wenn es gekracht hat
Hatte man einen Unfall mit einem Wildtier, ist es zunächst am wichtigsten, die Unfallstelle abzusichern. Dazu gehört auch, dass man das Tier aus dem Gefahrenbereich zieht, falls es in der Mitte der Fahrbahn liegt und weitere Verkehrsteilnehmer gefährden könnte. Beim Absichern der Unfallstelle muss man immer zunächst die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer im Blick haben. Für Autofahrer, die Wild anfahren, es nicht melden und sich nicht weiter um das Wildtier kümmern, hat man kein Verständnis. Auf jeden Fall ist umgehend die Polizei über den Notruf 110 einzuschalten.
Wildunfälle verhindern
Aufgrund der steigenden Unfallzahlen wurden in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit
mit der Jägerschaft einige Präventionsansätze entwickelt.
Auf Grundlage dieser Informationen können potenzielle Wildunfallschwerpunkte bei der Verkehrs- und Landschaftsgestaltung besser berücksichtig werden. Das Tierfund-Kataster ist kostenlos auch als App erhältlich, sodass Autofahrer die Wildunfälle und Tierfunde jederzeit melden können.
>> App Tierfunde melden Tierfund-Kataster
>> Unfallgefahr durch Wildwechsel (pdf)
>> Zusammenstöße verhindern und Lebensräume schützen
Quelle: Präventionsportal Polizei; © Verlag Deutsche Polizeiliteratur; polizei-dein-partner.de
Sehen sie sich auch ddie Videofilme unter dem Stichwort „Wildwechsel“ im Lasiportal an: