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Formschluss- eine gute Variante, Ladung zu sichern

. . . doch es passt nicht immer zusammen !

Die verkehrs- und betriebssichere Verladung von Rohren fordert von den Verladern Fachwissen und Erfahrung.

Wenn es so einfach wäre, das entsprechende Ladegut immer formschlüssig zu verladen. Da stehen die verantwortlichen Verlader oft vor kniffligen Situationen. Nicht zuletzt ist da auch ein stück weit Phantasie gefragt, und letztendlich können hinreichende Erfahrungen in der Ladungssicherung hilfreich sein.

Was bedeutet eigentlich Formschluss:
Eine formschlüssige Ladungssicherung gegen das Verrutschen kann durch bündiges und lückenloses Verladen der Fracht in Verbindung mit der Stirnwand und den Seitenwänden des Fahrzeugs erfolgen. Als Hilfsmittel werden bei dieser Technik der Ladungssicherung Zurrgurte und Spanngurte verwendet.

In einem konkreten Fall der Verladung von Rohren für Erdbohrungen erreichte uns ein Schulungs-Protokoll unseres Lasiportal-Beraters Johann Morawitz aus Wien.

In einem von ihm ausgerichteten Seminar ging er zunächst auf die Verantwortung des Verladers im Hinblick auf beförderungssichere Ware ein. Ein zweiter Punkt, so der Seminarleiter, ist das für den Transport geeignete Fahrzeug. Hier hält es der erfahrene Lasi-Fachmann für wichtig, dass die Frage des geeigneten Transportmittels bereits in der Auftragsbestätigung fixiert wird. Morawitz weist zudem darauf hin, dass Maße, Gewicht und Beschaffenheit des Ladegutes ebenso klar sein müssen, wie diejenigen Personen, die für die sichere Verladung verantwortlich sind. Auch das sollte im Vorfeld schriftlich vereinbart sein.

Seine Ausführungen umfassen weiterhin:

  • die gewissenhafte Kontrolle der Ladefläche – besenrein,
  • die Bereitstellung von Zurrmitteln in ausreichender Anzahl,
  • rutschhemmendes Material und Kantenschutz,
  • Lastverteilungsplan für Verlader/Fahrer,
  • die Bildung von Ladeeinheiten und deren Sicherung – Umreifung, Folie etc.,
  • der Einsatz von Paletten und Unterlagshölzer.

In seinem speziellen Fall der Sicherung von Erdrohren:
Nach Abschluss der Beladung ist je nach Vereinbarung die Ladungssicherung durchzuführen. Zur Stirnwand ist ein Formschluss herzustellen; links und rechts kraftschlüssige Sicherung durch Umreifungszurrung, nach rückwärts mittels aufgestellter Paletten, die mit Klemmbalken oder Klemmbrettern fixiert werden, um ein Ausrauschen der Rohre zu verhindern.

Wichtig:
Nach einer gemeinsamen Kontrolle, die in einem Protokoll niedergeschrieben ist, sollte der Lenker darauf aufmerksam gemacht werden, dass er nach einer gewissen Zeit oder gewissen Strecke nach Möglichkeit eine Nachkontrolle der Sicherung durchzuführen hat.

>> Es geht auch einfach und sicher
Quelle: Berufskraftfahrer Fachjournal, Hendrisch Medien, 41 844 Wegberg

 

 

Ladungssicherung durch Formschluss im Transportwesen.

Nach Studien des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) sind rund 70 Prozent aller Lkw-Ladungen auf deutschen Straßen nicht ausreichend oder unzureichend auf Basis der formschlüssigen oder kraftschlüssigen Ladungssicherung gesichert. Die größte Gefahr birgt dabei das Verrutschen, Verrollen oder Herabfallen von Ladung auf der Ladefläche von Fahrzeugen (Lkw, Fahrzeugaufbau, Mulde, Pritsche, Container). Mangelhafte und falsche Ladungssicherung stellt nicht nur eine große Gefahr für Umwelt und Menschenleben dar, sie ist im Falle einer Kontrolle eine Ordnungswidrigkeit und bei Sach- oder Personenschäden ein Straftatbestand. Gemäß Paragraf 22 „Ladung“ der Straßenverkehrsordnung (StVO) sind das Verladepersonal, der Fahrer und der Versender verantwortlich, bei der Beladung für eine ordnungsgemäße Ladungssicherung zu sorgen.

Regeln der Ladungssicherung

Beim Straßentransport von Ladegut ergibt sich eine effektive Ladungssicherung aus den physikalischen Gesetzen, die die Kräfte beschreiben, welche etwa bei einer Vollbremsung, plötzlicher Ausweichbewegung oder einer Kurvenfahrt auf die Ladung einwirken (z. B. Beschleunigungskräfte, Fliehkräfte). Je nach Beschaffenheit der Fracht (Gewicht, Form, Verpackung) und der Art des Nutzfahrzeugs werden diese Kräfte mithilfe der Ladungssicherung durch Formschluss oder Kraftschluss aufgefangen. Normen (DIN EN), VDI-Richtlinien (z. B. VDI 2700) und Informationsschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherer (DGUV) sowie der Berufsgenossenschaften enthalten Vorschriften, Informationen, Anleitungen und Beispiele etwa für die Berechnung benötigter Ladungssicherungsmittel und Hilfsmittel. Aus ihnen geht etwa die Anzahl der bei der kraftschlüssigen Sicherung benötigten Zurrmittel oder Hilfsmittel wie Antirutschmatten oder bei der formschlüssigen Ladung der Einsatz von Stausäcken oder Ladebalken hervor.

Formschlüssige Ladungssicherung: kurz erklärt, leicht zu verstehen!

Bei der formschlüssigen Ladungssicherung wird die Ladung durch bündiges und lückenloses Verladen, Schräg- oder Diagonalzurren sowie Lashing auf der Ladefläche des Fahrzeugs gesichert. Bei der Ladungssicherung durch Formschluss ist zu beachten, dass das Ladegut entweder allseitig an den Laderaumbegrenzungen des Fahrzeugs (Stirnwand, Bordwänden) anliegt oder Freiräume zwischen Ladung und Fahrzeugwand oder den einzelnen Ladungsteilen mithilfe von Stausäcken, Schaumstoffpolstern, Ladebalken oder Sperrbalken verfüllt werden. Auch Zurrmittel (Zurrgurte, Spanngurte) oder Lashings, vorkonfektionierten Rückhaltesystemen aus Gurten, kommen dabei zum Einsatz. Vielfach bietet eine Verbindung aus verschiedenen Hilfsmitteln bei der Ladungssicherung die höchste Stufe der Sicherung. Welche Ladungssicherung erforderlich ist, ergibt sich aus den zuvor genannten physikalischen Grundlagen die Last und Kräfte betreffend sowie aus den Vorschriften mit Gesetzescharakter.

Wann ist eine formschlüssige Ladungssicherung in der Logistik zulässig?

Voraussetzung für die formschlüssige Verladung und Ladungssicherung ist ein Fahrzeugaufbau, der genug Festigkeit besitzt, um die auftretenden Kräfte aufzufangen. Diese sogenannte Aufbaufestigkeit von Nutzfahrzeugen und Anhängern ist in Europa vorgeschrieben. Gemäß DIN EN 12642 (Code L) sind dies:

  • Stirnwände: 40 % der Nutzlast, maximal 5000 daN
  • Rückwände: 25 %, maximal 3100 daN
  • Seitenwände: 30 % der Nutzlast

Bei verstärktem Aufbau gemäß DIN EN 12642 (Code XL):

  • Stirnwand: 50 % der Nutzlast
  • Rückwand: 30 %
  • Seitenwand: 40 % Last

Weitere Bestandteile und Hilfsmittel der formschlüssigen Ladungssicherung

Antirutschmatten: Die Matten werden bei der Ladungssicherung unter oder zwischen das Ladegut gelegt und erhöhen dadurch die Reibungskraft. Der dadurch erhöhte Gleit-Reibbeiwert führt zu einer Stabilisierung des Ladeguts auf dem Untergrund und verhindert dadurch ein Verrutschen.

Stausäcke und Schaumstoffmatten: Diese Hilfsmittel verfüllen beim Formschluss Ladelücken zwischen dem Ladegut beziehungsweise zwischen der Verpackung, welche sie zusätzlich schützen.

Sperrbalken und Ladebalken: Mit Sperrstangen, Sperrbalken und Ladebalken kann der Laderaum in Felder eingeteilt werden, was den Transport der Ladung im Fall von Teillieferungen erheblich erleichtert. Sperrstangen können bei der Ladungssicherung sowohl senkrecht als auch waagerecht eingesetzt werden und verfügen über Ankerlöcher, an denen auch Zurrgurte oder Bänder befestigt werden können. In die Ankerlöcher können für eine formschlüssige Verbindung auch Ladebalken gesteckt werden. Bei formschlüssiger Ladungssicherung sind die Belastungsgrenzen der Verbindungselemente zu beachten.

Zurrmittel: Zurrgurte und Spanngurte sowie vorkonfektionierte Lashingsysteme (z. B. für Container) kommen bei der formschlüssigen Sicherung für die Techniken des Direktzurrens (Kopflashing, Buchtlashing) sowie dem Diagonalzurren zum Einsatz. Maßgeblich für die Berechnung der zu verwendenden Anzahl und Beschaffenheit der Zurrgurte sind dabei die benötigten Vorspannkräfte, die sich aus den Faktoren Gewicht der Ladung, Maße, Reibung (Gleitreibwert) und Zurrwinkel α ergeben. Bei der Verwendung von Gurten oder Ketten für die Ladungssicherung sollte Kantenschutz verwendet werden, um Beschädigungen des Ladeguts zu vermeiden und die optimale Kraftübertragung der Gurte zu erreichen. Weitere Informationen zur Verwendung der Zurrmittel und Rechenbeispiele für die Ladungssicherung im Fahrzeug finden sich in oben genannten Vorschriften und Informationen sowie in Tabellen und praktischen Ladungssicherungsrechnern.

Anschlagpunkte sind Aufnahmepunkte aus robusten Materialien, in die ein Zurrgurt, eine Zurrkette oder Anschlagkette eingehakt werden kann. Anschlagpunkte werden auch als Lastpunkte, Lastböcke, Anschlagwirbel, Zurrpunkte, Zurrringe oder Transportringe bezeichnet. Lkws und Transporter sind meist serienmäßig mit Anschlagpunkten ausgestattet. Bauteile wie Zurrmulden oder Zurrkästen können für eine individuelle und zeitsparende Ladungssicherung jedoch auch nachträglich eingebaut werden.

Wann ist eine kraftschlüssige Ladungssicherung erforderlich?

Die formschlüssige Ladungssicherung ist nur auf der Ladefläche bestimmter Fahrzeugtypen möglich und zudem abhängig von der Art der Fracht und der Verpackung. Insbesondere bei schweren Lasten oder solchen, die leicht verrollen, ist eine kraftschlüssige Sicherung nötig.

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