Unfallursachen erkennen und vorbeugen
Fast immer ist menschliches Fehlverhalten die Unfallursache
Aus unterschiedlichen Gründen kommt es immer wieder zu Zusammenstößen auf deutschen Straßen
2020 hat die Polizei 2.245.245 Verkehrsunfälle aufgenommen mit 264.499 Personenschaden.
2019 waren es 300.143 Verkehrsunfälle mit Personenschaden.
Warum Ablenkung, fehlender Sicherheitsabstand und unangepasste Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen sind.
>> Unfallursachen im Überblick
>> Die häufigsten Unfallursachen
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.; Bundesministerium für Digitales und Verkehr;
www.runtervomgas.de
Thema Ablenkung am Steuer
Risiko – Welche Gefahr ist größer ? ?
- von einem Autofahrer, der durch ein Smartphone abgelenkt ist ums Leben zu kommen ? – oder –
- in den nächsten Jahren von einem Terroristen getötet zu werden ?
Nach Umfragen glauben viele, dass Terrorismus die größte Gefahr sei, gestehen aber unbefangen ein, dass sie am Steuer Nachrichten verschicken und lesen.
In Deutschland kamen in den letzten zehn Jahren im Schnitt
>> drei Personen pro Jahr durch Terroristen ums Leben,
>> doch über 300 Personen verloren ihr Leben durch abgelenkte Fahrer, die auf Ihrem Handy Nachrichten verschickten oder etwas streamten.
Es gibt da große Diskrepanzen zwischen den realen Risiken und den weitverbreiteten Ängsten.
Quelle: Gerd Gigerenzer Psychologe; zitiert aus dem Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung; fluter.de vom Sommer 2021 /Nr. 79 Seite 7
Ablenkung während der Fahrt
04.02.2020 | Hand aufs Herz, wer hat noch nie eine SMS während der Fahrt gelesen?
Wer hat noch nie die Adresse in das Navi beim Fahren eingetippt?
Viele von uns machen das unbewusst und nebenbei.
Doch die Wirklichkeit zeigt wie gefährlich das ist.
Sehen Sie sich über den untenstehenden Link detailliert folgende Informationen an:
- Die häufigsten Ablenkungs-Quellen während der Fahrt
- Warum Multitasking während der Fahrt nicht funktioniert
- Ablenkungen vermeiden – aber wie?
>> Lassen Sie sich nicht ablenken und kommen Sie sicher an Ihr Ziel
Quelle: ASFINAG – Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft;
blog.asfinag.at; A-1011 Wien, Rotenturmstraße 5-9, Postfach 983
Ablenkung kann tödlich sein
Gesetzliche Unfallversicherung unterstützt Projekt
EDWARD für mehr Sicherheit und Aufmerksamkeit im Straßenverkehr
26.09.2019 | An jedem Tag sterben im Durchschnitt 70 Menschen auf Europas Straßen. Das Projekt EDWARD (European Day Without a Road Death) will mithelfen, diese Zahl auf Null zu senken. Es lädt Menschen ein, sich auf ein sicherheitsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr zu verpflichten. Anlässlich des heutigen EDWARD-Aktionstages unterstützt die gesetzliche Unfallversicherung diesen Einsatz für mehr Verkehrssicherheit. Im Rahmen ihrer Kampagne „kommmitmensch“ will sie Führungskräfte und Beschäftigte stärker für die Risiken von Ablenkung an Steuer und Lenker sensibilisieren
Im Jahr 2018 kamen mehr als 300 Beschäftigte mit ihrem Auto auf dem Weg zur oder von der Arbeit oder während einer Dienstfahrt ums Leben. „Die Ursachen für solch schwere Unfälle sind komplex, oft werden sie nicht allein durch das Fehlverhalten von Betroffenen selbst oder anderer Verkehrsteilnehmer verursacht“, sagt Gregor Doepke, Leiter der Kampagne „kommmitmensch“ und Kommunikationschef der Deutschen Gesetzlichen Unfall-versicherung (DGUV). „Klar ist jedoch, Ablenkung erhöht das Unfallrisiko.“ Häufigster Aufmerksamkeitsmagnet ist das Smartphone. Insbesondere auf langen und monotonen Strecken wie der Autobahn spielt das Handy eine zentrale Rolle, fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Braunschweig heraus.
>> Smartphone größte Ablenkung auf der Autobahn
Demnach beschäftigten sich fast zehn Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer nebenbei mit dem Handy.
„Wir raten dringend, während der Fahrt das Handy nicht zu benutzen. Auch das Telefonieren per Freisprecheinrichtung birgt Risiken und kann vom Verkehrsgeschehen ablenken. Wichtige Angelegenheiten sollten nicht während der Fahrt nebenher besprochen werden. Hier sollten Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Beschäftigten während der Fahrt mit Anrufen verschonen“, appelliert Doepke.
Die Präventionskampagne „kommmitmensch“ greift dieses Thema mit ihrer aktuellen Plakataktion auf.
kommmitmensch ist die bundesweite Präventionskampagne von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihrem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Hintergrund ist, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren nicht mehr deutlich gesunken ist. Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, weiter näher zu kommen, braucht es deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: kommmitmensch unterstützt Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei, eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage allen Handelns sind.
>> Weniger Verkehrsunfälle dank schlauer Ideen
>> Verkehrsunfälle mit Fahrzeugen vermeiden
Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Pressestelle
>> Kurzfilme und Experten-Interviews zum Thema Ablenkungsgefahren
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.; UK/BG/DVR-Schwerpunktaktion
So schnell wird Ablenkung am Steuer zur Lebensgefahr!
Unfallrisiko steigt enorm.
Wer ein Kfz führt, muss jederzeit mit Vorsicht unterwegs sein und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen. Diese allgemeine Sorgfaltspflicht ist schon in § 1 Abs. 1 der Straßenverkehrs-Ordnung festgehalten. Und trotzdem: Zahlreiche Studien belegen, dass eine Ablenkung des Fahrers zu den häufigsten Unfallursachen gehört. Bei etwa 30 Prozent der Autounfälle auf deutschen Straßen spielt dieser Umstand zumindest eine Rolle.
Das Bedienen eines Handys führt die Statistik an, was keine Überraschung sein dürfte. Doch auch alltägliche Ursachen, die Ihnen im Zusammenhang mit Ablenkung am Steuer vielleicht gar nicht in den Sinn kommen, tragen zu einem höheren Unfallrisiko bei.
Was führt zu gefährlicher Ablenkung am Steuer?
Bereits selbstverständliche Tätigkeiten beim Autofahren können zu einem Risiko im öffentlichen Straßenverkehr werden, wie z.B.:
- das Handy bedienen bspw. eine Nachricht lesen oder eintippen – hier wird statistisch gesehen der Blick am längsten von der Straße genommen
- Eintippen des Fahrtziels in das Navigationsgerät bzw. das Bedienen anderer technischer Geräte wie Tablets, MP3-Player u. Ä.
- Essen und Trinken
- Stress mit Beifahrern oder mit Kindern auf der Rückbank
- erst während der Fahrt anschnallen bzw. Spiegel einstellen.
Wie erhöht sich das Unfallrisiko?
Bei all diesen Nebentätigkeiten verlagert sich die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Straße auf andere Dinge, was sich selbstverständlich auf die Reaktionszeit auswirkt. Diese wiederum beeinflusst maßgeblich den Anhalteweg – was bedeutet, dass ein abgelenkter Autofahrer oftmals in einer Gefahrensituation nicht mehr rechtzeitig reagieren kann.
Zur Illustration dieser Behauptung: Wer mit 50 km/h unterwegs ist und sich zwei Sekunden auf eine Textnachricht konzentriert, fährt etwa 28 Meter „blind“. Das Ganze bei Tempo 100 und Sie sind bereits mehr als 50 Meter unterwegs, ohne auf die Straße zu schauen. Bei einem urplötzlich auftretenden Hindernis wie bspw. einem Kind, das zwischen den parkenden Autoreihen hervorkommt und auf die Straße läuft, kann es schnell zur verzögerten Reaktion und somit zum Unfall kommen.
Das Hauptproblem dabei ist, dass das Autofahren für viele Fahrer schnell zur Routine wird und somit in den Hintergrund rückt, schließlich haben sie das bereits 100-mal getan, ohne dass es Probleme gab. Insbesondere auf bekannten Strecken sinkt dann die Aufmerksamkeit mit der Zeit und die Bereitschaft, sich ablenken zu lassen, steigt.
Nicht nur das Risiko, das Personen verletzt oder zu Tode kommen, ist groß. Auch wenn es glimpflich ausgeht und nur Sachschaden entsteht, können Betroffene trotz Versicherung auf den Kosten sitzenbleiben, wenn Unaufmerksamkeit der Grund für den Unfall war.
So kann die Kaskoversicherung in einem solchen Fall ganz oder zumindest teilweise die Leistung kürzen. Wichtig für eine solche Entscheidung ist der Grad der Vorwerfbarkeit (fahrlässig / grob fahrlässig).
Vermeiden von Unfallrisiken
Verkehrsprävention ist das Anliegen vieler Initiatoren. Eine Studie des ADAC aus dem Jahr 2015 in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Automobilclub ÖAMTC sowie Initiativen des Automobilclubs „Mobil in Deutschland e.V.“ und des TÜV SÜD mit der Verkehrssicherheitskampagne „BE SMART!“ sind beispielhaft, um bundesweit für Aufklärung zu sorgen und so das Unfallrisiko im öffentlichen Straßenverkehr zu senken.
Mehr zum Thema unter
https://www.bussgeldkatalog.org/ablenkung-am-steuer/.
Hinweis:
Die Einstellung wurde Lasiportal von der Redaktion Bußgeldkatalog.org, VFR Verlag für Rechtsjournalismus GmbH, Berlin, zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt.