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Herabstürzendes Kranteil wirkte wie ein Beil und halbierte Pkw

Welche fatalen Folgen eine unzureichende Ladungssicherung haben kann

„Die Unfallakte“. VOX analysiert einen Verkehrsunfall auf der A 8 in Nähe des Autobahnkreuzes Stuttgart

„Die Unfallakte“. VOX analysiert einen Verkehrsunfall auf der A 8 in Nähe des Autobahnkreuzes Stuttgart

Kein anderes Thema hat innerhalb der Transportbranche in den letzten Jahren für so viel Zündstoff gesorgt wie das Thema Ladungssicherung.

Während sich die Speditionen oftmals mit hohen Kosten herausreden, stehen die Fahrer von Trucks und Transportern immer wieder vor der Frage „Wie mache ich es eigentlich richtig?“

Welche fatalen Folgen eine unzureichende Ladungssicherung aber haben kann, darüber berichtete das VOX-Magazin „auto mobil“ am 22.01.2012 in seiner Beitragsreihe „Die Unfallakte“. Den Videofilm dazu können Sie im Lasiportal unter folgendem Link aufrufen und ansehen:

Ladung zerfetzt Audi in zwei Teile …

VOX analysiert einen Verkehrsunfall, der sich auf der A 8 in der Nähe des Autobahnkreuzes Stuttgart ereignet hat. Nach dem Schlingern eines Lkw löste sich ein elf Tonnen schweres Krangewicht und schleuderte in den Gegenverkehr. Das herabstürzende Teil halbierte einen Audi Kombi, die Beifahrerin starb noch an der Unfallstelle.

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Bis zu 20 Prozent der Unfälle mit Nutzfahrzeugen, so schätzen Fachleute, könnten durch korrekte Ladungssicherung vermieden werden.  Nach Schätzungen der deutschen Versicherungswirtschaft sind noch immer bis zu 40 Prozent der Ladungen auf Lkw und Transportern, die hierzulande unterwegs sind, so mangelhaft gesichert, dass andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.

Unfälle durch unzureichend gesicherte Ladung verursachen nach Expertenschätzung jährlich bis zu 500 Million Euro Schaden. Bei jährlich rund 1.000 Unfällen mit Verletzten und Toten stellt die Polizei laut Statistischem Bundesamt unzureichend gesicherte Ladung als Ursache fest. Während es inzwischen geeignete Befestigungsmittel für jede Branche gibt, vertrauen allerdings noch immer viele Lkw-Fahrer ihrem Bauchgefühl.

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Problematisch ist aber auch, dass Spediteure wie Verlader die Lkw-Fahrer oft unter großem Druck setzen und sich keinerlei Gedanken über die ausreichende Sicherung der Ladung machen. Und das, obwohl sie mit in der Verantwortung stehen. Roland Thiel, Ladungssicherungsexperte der Autobahnpolizei in Stuttgart, bei VOX:

„Viele haben sogar das richtige Material dabei, reden sich bei Kontrollen dann aber mit der fehlenden Zeit heraus. Sie fahren dann einfach auf gut Glück. Die Devise ist: Es passiert schon nichts“. Dabei müssen selbst schwer zu sichernde Frachten kein Risiko darstellen. Entscheidend ist, dass sie mit den richtigen Mitteln und mit genügend Spanngurten befestigt werden. Aufnahmen von Fahrdemonstrationen der Dekra auf dem EuroSpeedway Lausitz zeigen eindrucksvoll, dass dann selbst von plötzlichen Schleuder- und Bremsmanövern keine erhöhte Gefahr ausgehen muss.

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Auch der bei „auto mobil“ dargestellte tödliche Verkehrsunfall auf der A 8 bei Stuttgart zeigt, wie überfordert der bulgarische Lkw-Fahrer mit der Befestigung des Kontergewichtes gewesen sein muss. Denn dadurch, dass er das schwere Teil im hinteren Teil des Aufliegers transportierte, wurde die Antriebsachse des Lkw nicht ausreichend belastet und sein Schleudermanöver verstärkt.

Besonders verhängnisvoll wirkte sich aus, dass die tonnenschwere Fracht mit nur zwei Spanngurten befestigt war. Unfallanalytiker Dipl.-Ing. Wolfgang Bühren von der Dekra: „Wenn er entsprechend geschult gewesen wäre, hätte er mit zwei Gurten mehr eine völlig ausreichende Ladungssicherung bewerkstelligen können, und der schwere Unfall hätte sich nie ereignet. Stattdessen hat sich das Teil aber hochkant von der Ladefläche gelöst und konnte quasi wie ein Beil in das Auto auf der Gegenfahrbahn eindringen“.

Weitere Informationen: www.unfallakte.de, Norbert Böwing, Tel. 0171/3229566

 

Weitere Infos zu dieser Thematik gibt’s im Lasiportal:

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