Güterverkehr war Schwerpunkt der Kontrolle

Die Fahrer zeigten Verständnis.

Mangelhafte Ladungssicherung im Gefahrguttransport – da drohen erhöhte Bußgelder.

Schon auf der Anfahrt zum Kirchheimer Dreieck erhöht sich für jeden Fahrer das belastbare Maß an Geduld und Zeitzugabe. Das seit Wochen und Monaten dort wandernde Baustellengeschehen erschwert die Durchfahrt durch das Nadelöhr der kreuzenden Autobahnen A 5, A 7 und A 4 in alle Richtungen.

Die Masse der durchrollenden Sattelzüge, Tanklastzüge, Gliederzüge, Kleintransporter und Schwertransporte reihen sich auf allen Bahnen auf der rechten Fahrspur geschlossen und kilometerweit aneinander – und immer wieder bringen täglich schwere Unfälle das zähfließende Verkehrsgeschehen noch zusätzlich zum Erliegen.

Ein auch unter diesen Bedingungen geordneter Verkehrsablauf bedarf einer gut durchdachten und organisierten Verkehrslenkung. Und die tägliche Überwachung des Verkehrs durch die Polizei trägt zum Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmer bei.

Vor dem Hintergrund, dass es auf Hessens Autobahnen fast täglich zu schweren Verkehrsunfällen mit Lkw kommt, hat die Polizei in Osthessen deshalb eine Großkontrolle am Autobahnkreuz Kirchheimer Dreieck durchgeführt.

Nachdem der Fernfahrerstammtisch während der Pandemie auf die abendlichen Treffen mit den Fahrern gänzlich verzichten musste, waren zum Kontroll- und Aktionstag auch die Sicherheitspartner in Kirchheim wieder eingeladen. Mit dem Hess. Fachverband Güterkraftverkehr und Logistik e.V., dem Leiter der Ahndungsstelle für Bußgelder in Hadamar, den Aufsichtsbeamten für Arbeitssicherheit/Arbeitsschutz beim RP Kassel und dem in Fachkreisen ausgewiesenen Kfz- und Verkehrssachverständigen Michael Katzer beteiligten sich kompetente Verkehrsexperten an den Maßnahmen der Polizei. Auch die Bundespolizei und Beamtinnen und Beamte der Zollverwaltung beteiligten sich an der Großkontrolle in Kirchheim.

Gefahrguttransporter müssen mit Warntafeln gekennzeichnet sein.

Kontrollverlauf:
Die mit dem Verkehrsrecht bestens vertrauten und kontrollerfahrenen Beamtinnen und Beamten stellten zahlreiche Verstöße fest. Die Hauptmängel traten – wie so oft – beim öffnen der Auflieger-Planen und der Heckportale zu Tage. Die Sicherung der Ladung war da fast immer zu beanstanden. Fehler beim Niederzurren, ohne rutschhemmendes Material, mit Ölrückständen verunreinigter Ladeboden und gravierende Sicherungsmängel im Gefahrguttransport standen am Ende in den 31 Bußgeldanzeigen der Polizei. In zwei Fällen wurde den Fahrern die Weiterfahrt untersagt und eine Wegfahrsperre angelegt.

„Da stehen erhebliche Bußgelder und Punkte im Raum“, so Polizeihauptkommissar Mario Döring, einer der federführenden Polizisten bei der Kontrolle.

>> Großkontrolle am Kirchheimer Dreieck – HR
Quelle: Hessischer Rundfunk, 60320 Frankfurt

>> Polizei kontrolliert Laster am Aktionstag
Quelle: HNA, Verlag Dierichs, 34121 Kassel

„Oktober-Aktionstag“ der Polizei in Osthessen.

Fahrer - Fachgespräch mit der Polizei und der BG Verkehr

Kontrollen und Begegnungen auf dem Autohof sind Bestandteil der Aktionstage der Polizei in Osthessen.

Wieder geht es nur um Verkehrssicherheit. Die breite Palette des Gütertransportes stellt alle Beteiligten vor höchste Herausforderungen. Auch die Polizei steht in der Pflicht, das Verkehrsgeschehen intensiv zu überwachen. Das geschieht routinemäßig im täglichen Streifendienst und natürlich durch gezielte Verkehrsüberwachung und Kontrollen.

Mit den jahrelangen Aktivitäten am Kirchheimer Dreieck, einem der verkehrsreichsten Knotenpunkte in Deutschland, leisten die osthessischen Polizeibeamtinnen und Beamten einen großen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit. Gerade die Aktionstage, wo die Polizei neben den Kontrollmaßnahmen einen Rahmen für Informationen, Gespräche und Begegnungen anbietet, sollen zur Entspannung und zu einem Miteinander von Verkehrsteilnehmern und Polizei beitragen.

Vor diesem Hintergrund nimmt der PP Osthessen jetzt einen neuen Anlauf, den am 14. September ´verregneten´ Aktionstag erneut durchzuführen. Mit der Einladung an alle Partner, Logistiker und Freunde des Fernfahrerstammtisches freuen sich die Bad Hersfelder Autobahnpolizisten auf den

Mittwoch, 19. Oktober 2022

10:00 – 16:00 Uhr

SVG-Autohof in Kirchheim

Kirchheim ist die Drehscheibe des Güterverkehrs auf der Straße.

Die Polizei und ihre Partner setzen mit einem weiteren Aktionstag am 14. September am Kirchheimer Dreieck ihr Bemühen um mehr Verkehrssicherheit fort. Die Transparenz polizeilicher Maßnahmen und das persönliche Gespräch mit den Fahrern sind dabei oberstes Ziel.

Vor diesem Hintergrund greift die Polizei auf die seit Jahren bewährte Strategie mit Kontrollen, Aufklärung und Präventionsgesprächen zurück. Intensiv überprüften und kontrollierten die Beamten aus dem Verkehr gezogene Sattel- und Lastzüge auf Ladungssicherung, Lenk- und Ruhezeiten, den technischen Zustand der Fahrzeuge und die Fahrtüchtigkeit der Fahrer. Lkw-Fahrer und Besucher des Aktionstages haben Gelegenheit, zu wichtigen Themen des Gütertransportes sich vor Ort mit der Polizei und mit Experten auszutauschen.

Ein Hauptaugenmerk an diesem Aktionstag wird die Polizei auf die Verordnung über technische Kontrollen von Nutzfahrzeugen auf der Straße (TechKontrollV) richten.

Diese Verordnung wurde jüngst geändert und trat am 20.05.2018 in deutlich verstärkter Form (mehr Kontrolldruck durch die zuständigen Behörden Polizei, BAG) in Kraft.

Ziel der „Verordnung über technische Kontrollen von Nutzfahrzeugen auf der Straße“ ist die Intensivierung der Kontrollen, wodurch vornehmlich Fahrzeuge des Schwerverkehrs mit „erheblichen Mängeln“ und „gefährlichen Mängeln“ zwangsweise aus dem Verkehr gezogen werden sollen.

Hierzu sagen Polizei und Sachverständige:
Die Dunkelziffer unfallursächlicher technischer Mängel ist hoch, wahrscheinlich, weil vielfach versteckte Mängel an Bremse, Lenkung, Fahrwerk, Achsen, Aufbau und Federung nicht oder nur schwer erkannt werden können. Und die Hinzuziehung eines technischen Sachverständigen nach einem Verkehrsunfall ist eher selten und meist nur auf den Schwerstunfall beschränkt.

>> Polizei und Fachverband kooperieren mit Fernfahrern
Quelle: Lasiportal