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Assistenzsystem zur Vermeidung von Lkw-Abbiegeunfällen

Lkw-Abbiegeassistenten im Vergleich

25.04.2019 | Abbiegeassistenten können Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern verhindern.
Der ADAC  hat die derzeit verfügbaren Systeme auf  ihre Tauglichkeit überprüft.

Mit diesem Flyer unterstützte das Polizeipräsidium Münster seine Aufklärungsarbeit in Sachen "Toter Winkel"

Mit diesem Flyer unterstützte das Polizeipräsidium Münster seine Aufklärungsarbeit in Sachen „Toter Winkel“

Abbiegeassistenten für Lkw sind frühestens ab 2022 in Europa Pflicht.  In Deutschland können sie schon seit 2017 eingebaut werden.

Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat im vergangenen Jahr die „Aktion Abbiegeassistent“ ins Leben gerufen.
Ziel ist es, Unternehmen und Behörden dazu zu bewegen, die eigenen Flotten schnellstmöglich mit Assistenzsystemen nachzurüsten.
Mit der Aktion ist ein Förderprogramm verbunden, das im Jahr 2019 die freiwillige Nachrüstung mit 5 Millionen Euro unterstützte.

Nun hat der ADAC Abbiegeassistenz-Systeme für Lkw getestet, mit unterschiedlichen Ergebnissen.

Im Test waren vier Systeme die innerhalb von sechs Stunden eingebaut werden können.

Alle Systeme erfüllten in den Tests die Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums. Jedoch  konnte keines der Testsysteme die anspruchsvolleren Ansprüche auf  internationaler  Ebene, die voraussichtlich ab 2022 gelten, erfüllen.

>> Dynamischer Test von Lkw-Abbiegeassistenten

>> Lkw Abbiegeassistenz-Systeme im ADAC Test

>> Lkw-Abbiegeassistenten im Vergleich

Quelle: ADAC e.V. Hansastraße 19 • 80686 München; adac.de

>> zum Förderprogramm – Abbiegeassistent – (Link im Lasiportal)

 

Die Situation ist dramatisch:

„Ich kann das nicht verstehen. Ich habe doch überall hingeschaut – und plötzlich war der Radfahrer da!“ Diesen Satz hört man nach Abbiegeunfällen leider viel zu oft. In deren Folge erleiden Radfahrer und Fußgänger vielfach schwere, manchmal sogar tödliche Verletzungen. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, muss man auch die Angehörigen und Hinterbliebenen sowie die Rettungskräfte und Polizisten am Unfallort zu den – wenn auch indirekten – Unfallopfern zählen. Und auch der Lkw-Fahrer gehört dazu: Er muss für den Rest seines Lebens das Wissen um den Unfall ertragen.

>> Kampf dem toten Winkel – (Link im Lasiportal)

 

10.07.2018: Abbiegeassistent Video

 kritischen Zonen des Toten Winkels

Gelb ist die kritischste Zone des Toten Winkels (Foto: Archiv)

Eine der gefährlichsten Situationen für Fußgänger und Radfahrer:

in den toten Winkel eines LKW zu kommen. In der EU sollen deshalb ab 2022 elektronische Abbiege-Assistenten Pflicht werden. Einige Spediteure wollen die Pflicht schon jetzt. Dann kämen die Abbiegeassistenten schon eingebaut ab Werk.

>> Debatte um Abbiegeassistent für LKW

Quelle: © SWR | ARD.de;  WDR Fernsehen, Quelle: WDR

 

Frankfurt am Main, 15.06.2018: Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. begrüßt die „Aktion Abbiegeassistent“ und sieht sich in seinen langjährigen Forderungen zur Problemlösung bestätigt.

Der BGL begrüßt ausdrücklich die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer angekündigte „Aktion Abbiegeassistent“, ebenso die Bundesratsinitiative „Mehr Sicherheit beim Abbiegevorgang von Nutzfahrzeugen durch Abbiegeassistenzsysteme“.

Der BGL ruft zum wiederholten Male alle an der Zulassung und Entwicklung von Abbiegeassistenten beteiligten Institutionen und Firmen dazu auf, ihre Anstrengungen noch weiter zu verstärken und beschleunigt zu praxistauglichen und zuverlässigen Lösungen zu kommen. Der BGL steht hier zu einer engagierten Mitarbeit auf allen Ebenen jederzeit zur Verfügung.

 

>> Abbiegeunfälle mit Lkw

Quelle: Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.; bgl-ev.de

 

 

Lkw-Abbiegeunfälle mit Radfahrer und Fußgänger können durch ein Assistenzsystem vermieden werden

Lkw-Abbiegeunfälle haben nicht selten einen tödlichen Ausgang, weswegen Sicherheitsexperten alles unternehmen, um ihnen einen Riegel vorzuschieben.

Radfahrer und Fußgänger sollen dank der Abbiege-Assistenzsysteme in Lkws gefahrloser unterwegs sein (Foto: trucker.de)

Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern sowie Fußgängern (Foto: Archiv)

Wie ein zusätzliches Paar Augen

Große Hoffnungen richten sich auf den Abbiegeassistenten, den Daimler voriges Jahr auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover vorgestellt hatte. „Das System wird in Kürze auf den Markt kommen“, kündigte Dr. Christian Ballarin, Leiter der Vorentwicklung im Bereich mechatronische Systeme Mercedes-Benz-Lkw, beim Zukunftskongress Nutzfahrzeuge an.

Radarsensoren decken rechte Seite ab

Der Blind Spot Assist basiert auf Radarsensoren, welche die komplette rechte Lkw-Seite – beginnend zwei Meter vor der Motorhaube bis zum Ende des Aufliegers beziehungsweise Gliederzugs – abdecken. „Er unterstützt den Fahrer mit einem zusätzlichen Paar Augen“, sagte Ballarin.

Das System informiert den Fahrer durch ein optisches Signal, wenn sich ein Objekt im überwachten Raum befindet, und warnt ihn im zweiten Schritt, sofern der Fahrer nicht darauf reagiert und eine Kollision droht. Die optische und akustische Warnung durch rote LED-Lichter erfolgt an der A-Säule auf Beifahrerseite – also dort, wo der Fahrer intuitiv beim Rechtsabbiegen auch hinschauen müsste.

Das System errechnet die Schleppkurve des Aufliegers

Eine weitere Besonderheit an dem Assistenzsystem ist laut Daimler-Mann Ballarin, dass es auch die Schleppkurve des Aufliegers errechnet und auf mögliche Hindernisse darin hinweist. Damit würden auch Sachschäden verhindert, die beim Rechtsabbiegen zum Beispiel an Ampeln oder Schildern entstehen können. Und zu guter Letzt leistet das System auch gute Dienste beim Spurwechsel und informiert den Fahrer, wenn sich vor ihm zum Beispiel noch ein Pkw-Fahrer auf einer Autobahneinfahrt einfädelt.

Das Potenzial mit Blick auf die Verkehrssicherheit ist riesig: Daimler weist auf Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hin, wonach bei einem flächendeckenden Einsatz rund die Hälfte aller Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern beziehungsweise Radfahrern vermieden werden könnte. Die Zahl der damit verbundenen Todesfälle könne damit um ein Drittel reduziert werden, heißt es.

Assistent als Nonplusultra

Nicht umsonst wünschen sich sowohl Branchenverbände als auch Sachverständige, die sich mit den Unfällen zwischen Lkw und ungeschützten Teilnehmern befassen, eher heute als morgen den Einsatz solcher Systeme.  „Ein funktionierendes Assistenzsystem, das solche Unfälle verhindert, wäre das Nonplusultra“, erklärte Prof. Hansjörg Leser, Gesellschafter der Unfallanalyse Berlin, der eine Vielzahl solcher Unfälle ausgewertet hat.
Bei diesen Kollisionen ist nicht die Geschwindigkeit das Problem. „Denn die Lkw biegen in der Regel mit 10 bis 20 km/h ab“, sagte er. „Das Problem ist der immer gleiche Ablauf dieser Unfälle, der zum Überrollen der Fußgänger und Radfahrer führt.“ Speditionen müssen laut Leser aber nicht warten, bis der Blind Spot Assist erhältlich ist. Sie können auch vorher schon einiges tun, damit ihre Fahrer solche Gefahrensituationen meistern.

Am wichtigsten sei die Schulung der Mitarbeiter. Sie müssen laut Leser lernen, ihr Sichtfeld freizuhalten, die Spiegel richtig einzustellen und die Spiegelbilder richtig zu deuten. „So deckt der Weitwinkelspiegel zwar ein großes Sichtfeld ab, erkauft wird das aber durch eine sehr kleine Darstellung.“ Man muss genau hinsehen, um den Fahrradfahrer unten rechts zu erkennen. Genau hinsehen – wenn Fahrer das immer beherzigen würden, wäre schon viel gewonnen.

Den Originalbericht des Autor´s Matthias Rathmann
Daimler AG – Global Communicatio finden Sie hier:

>> Lkw-Abbiegeunfälle – Wie ein zusätzliches Paar Augen

 Weitere Infos zu dieser Thematik gibts im Lasiportal:

Thema: Abbiege-Assistenzsysteme für Lkws

Thema: Abbiege-Assistenzsysteme für Lkws

>> Pro und contra Fahrer-Assistenz-Systeme

>> Abbiege-Assistenzsysteme für Lkws

>> Fahrerassistenzsysteme – Technischer Fortschritt

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