Geschwindigkeit ist `Hauptunfallursache`
Der DVR empfiehlt: „Runter vom Gas“.
Unfallursachenforschung ist eine wichtige hoheitliche Aufgabe unserer Verkehrsbehörden. Dabei liefern die Polizeidienststellen die wichtigen Daten zur Analyse und Berwertung von Fahrvorgängen, die zu Verkehrsunfällen führen.
Im Mittelpunkt aller Erhebungen und Schlussfolgerungen steht dabei seitdem mit Motorkraft angetriebene Fahrzeuge auf unseren Straßen fahren die Geschwindigkeit.
Die Diskussionen um die Geschwindigkeit ebben nicht ab und werden mit Weitblick auch in den nächsten Jahrzehnten nicht abebben.
Laut DVR waren im Jahr 2019 ca. ein Drittel aller tödlich verletzten Personen Opfer von überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit. Laut Statistisches Bundesamt sind im vergangenen Jahr 963 Menschen zu Tode gekommen, 13.769 erlitten schwere Verletzungen und 53.687 Verkehrsteilnehmer wurden leicht verletzt.
Verkehrsexperten der Polizei sehen das Phänomen Geschwindigkeit unter 2 Aspekten.
Überhöhte Geschwindigkeit (zu schnelles Fahren und Raserei)
Zum einen ist es grundsätzlich die überhöhte Geschwindigkeit. Hier gerät das Fahrzeug eigendynamsich außer Kontrolle, wobei der Fahrer die Leistungsfähigkeit seines Fahrzeuges ausgereizt oder überreizt hat und selbst nicht mehr in der Lage ist, die Kontrolle über den weiteren Fahrvorgang zu behalten.
Nicht angepasste Geschwindigkeit (falsche Einschätzung der Verkehrslage)
In vielen Situationen, unter anderem bei Nässe, Nebel, Schneefall, kann die normal zulässige Geschwindigkeit schon zu hoch sein. Auch das vorausschauende Fahren in kritischen Situationen – insbesondere innerorts – ist hierunter einzuordnen.
Verkehrsaufklärung ist da der eine Weg. Mit massiven Appellen auf Autobahnen und Rastplätzen wirbt der DVR mit großen Plakaten und Bannern „Runter vom Gas“ um mehr Zurückhaltung und Disziplin.
Die Entschärfung von Unfallpunkten sowie bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind da ein ebenso wichtiger Beitrag.
Gleichzeitig legt die Polizei mit Geschwindigkeitsmessungen auf Autobahnen und außerhalb an sogenannten Unfallpunkten einen Schwerpunkt nach dem Motto: „Repression ist die beste Prävention“.
Darüberhinaus sind die Kommunen mit stationären Radaranlagen und mit mobilen Fahrzeugen der Ordnungsämter gegen Schnellfahrer und Raser aktiv.
Diese Maßnahmen zeigen binnen 10 Jahren deutliche Wirkung:
Die Unfallopfer konnten seit 2010 um ca. 33 Prozent reduziert werden (2019 = 963 Unfalltote; 2010 = 1.441 Unfalltote) Dennoch wird die Hauptunfallursache Geschwindigkeit auch weiterhin ein Thema bleiben.
Aktuelle Diskussionen um die Erhöhung der Verwarn- und Bußgelder und insbesondere die Einforderung von Fahrverboten gehen da in
die richtige Richtung.
>> DVR fordert generelles Tempolimit auf Autobahnen
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat – DVR – Bonn
>> Experten für Tempolimit von 130 km/h
Quelle: Norddeutscher Rundfunk, Hamburg